Krisen treffen oft unerwartet, verlangen schnelle Entscheidungen und setzen alle Beteiligten unter enormen Druck. Wer in diesen Momenten nicht klar kommuniziert, riskiert Vertrauen und Reputation.
Ich habe solche Situationen aus nächster Nähe erlebt: als Journalistin, wenn Informationen rar waren und Sekunden zählten. Und später als Kommunikationschefin, als es darum ging, ein Unternehmen in einer schwierigen Phase nach innen wie nach außen zu vertreten – mit klaren Statements und empathischen Botschaften, die Orientierung gaben.
Heute nutze ich diese Erfahrung für meine Arbeit mit Führungskräften und Unternehmen – mit klarer, konsistenter Kommunikation und persönlichem Coaching.
In diesem Beitrag erfährst du:
- Was ist Krisenkommunikation?
- Warum Krisenkommunikation?
- Wie funktioniert Krisenkommunikation?
- Ziele der Krisenkommunikation
- Vorbereitung der Krisenkommunikation
- Die persönliche Dimension – Coaching für Führungskräfte und Mitarbeitende
- Krisenkommunikation im Unternehmen
- Krisenkommunikation – Tipps
- Risiko und Chance von Social Media
- Krisenkommunikation – Beratung
- Krisenkommunikation – Checkliste
Was ist Krisenkommunikation?
Krisenkommunikation betrifft Unternehmen, Organisationen und Persönlichkeiten gleichermaßen. Sie bedeutet: in Ausnahmesituationen klar, gezielt und abgestimmt zu kommunizieren – nach innen gegenüber Mitarbeitenden genauso wie nach außen, etwa in Interviews mit Journalist:innen. Das Ziel ist es, Vertrauen zu sichern, Reputationsschäden zu begrenzen und die eigene Handlungsfähigkeit zu bewahren.
Ich selbst habe Krisen und die dazugehörige Kommunikation aus zwei Perspektiven erlebt. Einmal als Journalistin, die direkt vor Ort war – bei der Duisburger Loveparade beispielsweise, dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs oder im Rahmen der Berichterstattung rund um politische wie wirtschaftliche Ausnahmesituationen.
Später dann als Kommunikationschefin und Pressesprecherin eines Unternehmens, das in eine medial stark beachtete Krise und Neuausrichtung geriet. Dort habe ich entscheidende Erfahrungen gesammelt: zum Ablauf, zu den notwendigen Schritten – und auch dazu, wie sich Krisen anfühlen. Diese Zeit hat mir gezeigt, wie dünn das Eis ist, auf dem sich Unternehmen im Ernstfall bewegen und wie schnell Reputation Schaden nehmen kann, wenn nicht aufrichtig gehandelt und kommuniziert wird.
Warum Krisenkommunikation?
Es passiert immer wieder: Menschen in Verantwortung ziehen sich zurück, sobald es unangenehm wird. Fast so, als ließe sich die Realität durch Wegsehen ausblenden. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Wenn ich einen Brand nicht lösche, solange er noch schwelt, wird daraus leicht ein Waldbrand, der über Wochen wütet und sich immer wieder neu entfacht. Krisenkommunikation erfordert Mut – und die Bereitschaft, kritische Situationen frühzeitig zu adressieren, bevor sie öffentlich eskalieren.
Wer eine Krise laufen lässt, riskiert hohe Reputationsverluste. Die Kosten schnellen in die Höhe, weil im Ernstfall externe Agenturen mit viel Manpower einspringen müssen. Noch gravierender: Stakeholder, Partner und Kund:innen verlieren Vertrauen und wenden sich ab.
Wie funktioniert Krisenkommunikation?
Bestenfalls erkenne ich schon früh, dass sich der Wind dreht – durch kritische Kommentare in Social Media oder erste Nachfragen von Journalist:innen. Solche Signale sind ernst zu nehmen. Sie sind wie das Bauchgefühl vor einem Wetterumschwung.
Dann gilt es, schnell und authentisch zu reagieren, um den Druck rauszunehmen. Kommt es dennoch zur echten Krise, müssen Geschäftsführung und Kommunikation eng verzahnt arbeiten. Fakten müssen zugänglich und schnell recherchierbar sein, Sprachregelungen klar und verbindlich. Gerade wenn mehrere Personen sprechbefugt sind, braucht es eindeutige Regeln: Wer darf sprechen? Wo sind die aktuellen Botschaften zu finden?
Journalist:innenanfragen sind nie planbar. Deshalb muss die Geschäftsführung jederzeit erreichbar sein, um Statements freizugeben. Im Lauf der Zeit entsteht so ein Handbuch mit erprobten Sprachregelungen – ein wertvoller Fundus, der über die akute Krise hinaus Konsistenz in der Kommunikation sichert.
Persönliche Kontakte zu Journalist:innen sind dabei hilfreich. Sie können Härte aus Diskussionen nehmen und zu mehr Verständnis beitragen. Gleichzeitig gilt Vorsicht: Nicht jede:r kennt die Regeln von Hintergrundgesprächen. Klare Absprachen sind daher unverzichtbar.
Und wenn eine Krise richtig groß wird, kann externe Unterstützung sinnvoll sein – durch neutrale Expert:innen, die Glaubwürdigkeit mitbringen.
Intern gilt dasselbe wie extern: Konsistenz. Mitarbeitende sollten dieselben Botschaften hören wie die Öffentlichkeit. In Townhalls oder kleineren Versammlungen darf ich empathischer auf Fragen eingehen – der Grundton muss jedoch deckungsgleich sein.
Ziele der Krisenkommunikation
Ziel ist es, so schnell wie möglich die Kuh vom Eis zu holen – bevor ich die Schlagzeilen dominiere, bevor die überregionalen Nachrichtensendungen berichten, bevor die Boulevardpresse das Thema ausschlachtet. Reputation ist ein hohes Gut – ihre Verteidigung ist oberste Maxime.
Vorbereitung der Krisenkommunikation
Vorbereitung ist alles – und sie beginnt bei der Unternehmenskultur. Pflege ich eine Kultur, in der Probleme offen angesprochen werden? Nehme ich die Sorgen und Einwände meiner Mitarbeitenden ernst? Sie sind näher am Geschehen als die Führung und spüren Schwelbrände oft zuerst.
Frühzeitig sollte geklärt sein: Wer spricht mit wem? Wie sind Erreichbarkeiten geregelt? Welche Räumlichkeiten stehen bereit? Solche Strukturen und bestenfalls auch ein klarer Fahrplan lassen sich vorbereiten und entscheiden im Ernstfall über Sekunden und Glaubwürdigkeit.
Die persönliche Dimension – Coaching für Führungskräfte und Mitarbeitende
Eines steht fest: Krisen gehen an die Substanz – je größer, desto mehr. Mitarbeitende werden im privaten Umfeld auf die Krise angesprochen, Pressesprecher:innen werden zum Gesicht des Geschehens, Führungskräfte erleben Interviews wie ein Kreuzverhör.
Jetzt braucht es mehr als strategische Kommunikation. Es braucht Räume für Gespräche, Reflexion und neue Perspektiven. Genau hier setze ich mit meiner Doppelrolle als Kommunikationsberaterin und Coach an: Ich öffne Räume, in denen Druck abfallen darf und Klarheit entsteht. So gewinnen Führungskräfte und Mitarbeitende die innere Stabilität zurück, die sie brauchen, um nach außen souverän zu wirken.
Krisenkommunikation im Unternehmen
In vielen Unternehmen ist Krisenkommunikation nicht ausreichend vorbereitet – manchmal sogar gar nicht. „Das sehen wir dann …“ ist ein verbreiteter Irrtum. Ohne Konzept und klare Prozesse wird es im Ernstfall teuer, chaotisch und riskant. Krisenkommunikation muss vorbereitet und regelmäßig aktualisiert werden. Deshalb begleite ich Unternehmen schon in der Vorbereitung – damit sie im Ernstfall handlungsfähig bleiben.
Krisenkommunikation – Tipps
- Proaktiv statt reaktiv: Mit klaren Prozessen vorbereitet sein, statt in der Krise zu improvisieren.
- Klarheit und Konsistenz: Einheitliche Botschaften für alle Zielgruppen.
- Tempo: Geschwindigkeit zählt – Informationsvakuum füllt sich sofort mit Spekulation.
- Empathie und Transparenz: Ehrlich und menschlich kommunizieren – auch im persönlichen Kontakt.
- Zielorientierung: Kommunikation immer auf die Bewältigung der Krise und die Stabilisierung der Reputation ausrichten.
Risiko und Chance von Social Media
Soziale Medien sind Seismograf und Brandbeschleuniger zugleich. Wer sie aufmerksam beobachtet und schnell reagiert, hat einen entscheidenden Vorteil. Umgekehrt kann Schweigen oder Zögern die Krise eskalieren lassen. Eine starke, gepflegte Community, die ich über die Zeit ganz bewusst aufbaue, kann dagegen stützen und bestärken, wenn es notwendig ist.
Krisenkommunikation – Beratung
Wer das Thema bisher aufgeschoben hat, sollte sich beraten lassen, bevor eine Krise hochkocht oder ein Shitstorm losbricht. Abwarten ist ein Spiel mit der Reputation. Spätestens wenn die Krise da ist und kein Konzept vorliegt, wird externe Unterstützung nötig – dann allerdings zu deutlich höheren Kosten und mit großem Aufwand.
Wenn Sie Ihr Unternehmen oder Team krisenfest machen wollen, sprechen Sie mich gerne an. Gemeinsam entwickeln wir Strukturen, die im Ernstfall tragen.
Krisenkommunikation – Checkliste
Vorbereitung
- Krisenhandbuch entwickeln und regelmäßig aktualisieren
- Rollen, Verantwortlichkeiten und Erreichbarkeiten klar definieren
- Monitoring für Medien und Social Media etablieren
Frühwarnsystem
- Signale in Social Media oder durch kritische Nachfragen ernst nehmen
- interne Hinweise von Mitarbeitenden aufnehmen und prüfen
Haltung & Botschaften
- schnell reagieren, nicht abtauchen
- Botschaften ehrlich, konsistent und adressatengerecht formulieren
- Sprachregelungen klar festlegen und zugänglich machen
Prozesse im Ernstfall
- enge Abstimmung zwischen Geschäftsführung und Kommunikation
- Fakten schnell recherchieren und verfügbar machen
- persönliche Kontakte zu Journalist:innen nutzen, klare Absprachen einhalten
Interne Kommunikation
- Mitarbeitende auf dem gleichen Stand halten wie externe Stakeholder
- in Townhalls empathisch auf Fragen eingehen, Grundton aber konsistent halten
Externe Kommunikation
- Gute, vertrauensvolle Kontakte zu Medienvertreter:innen aufbauen und pflegen
- Stakeholder, Kund:innen und Partner frühzeitig einbinden
- Social Media aktiv nutzen, statt Spekulationen zuzulassen
- bei Bedarf externe Expert:innen hinzuziehen
Persönliche Dimension
- Belastung für Führungskräfte und Mitarbeitende anerkennen
- Räume für Reflexion, Coaching und Gespräche öffnen
- Druck reduzieren, Klarheit schaffen, Handlungsfähigkeit sichern
Krisen meistern heißt: kluge Kommunikation und innere Stärke. Genau da setze ich an – mit meiner Erfahrung als Kommunikationsberaterin und Coach.
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